Das Essen von Insekten ist nichts ungewöhnliches. Die meisten Menschen konsumieren Insekten. Es ist eher ungewöhnlich, dass wir in Europa keine Insekten verspeisen. Das Insekt hat offenbar Vorteile gegenüber der „normalen“ tierischen Nahrung. Es werden weniger Ressourcen verbraucht. Das Insekt ist nicht anspruchsvoll und das Eiweiß ist für den Menschen gut verwertbar.
Dennoch ist nicht geklärt, ob die Zucht von Insekten nicht auch eine hohe Belastung für die Umwelt darstellt. Es fehlen bisher schlicht und einfach valide Daten dafür. Es ist auch davon auszugehen, dass es Bürgerinitiativen gegen große Zuchtanlagen in Europa geben wird. Wollten Sie zum Beispiel eine Milliarde Schaben in der Nachbarschaft haben?
Meiner Meinung nach ist es unsinnig, Energieriegel aus Insekten herzustellen. Das Insekt ist zwar für den Menschen gut zu verwerten. Dennoch gibt bessere und effektivere Eiweissquellen. Gerade Hochleistungssportler benötigen nicht irgendein Eiweiß. Das ist ja schließlich der Sinn von zusätzlicher Eiweissaufnahme.
Es sollte überlegt werden, dass ab sechs Stunden intensiven Sport in der Woche, zusätzlich Eiweiss konsumiert werden sollte. Ich vermute, dass sich daher sowieso nur ein sehr geringer Teil der deutschen Bevölkerung ernsthaft mit der Aufnahme von zusätzlichem Eiweiss beschäftigen sollte. Ich persönlich schätze Insekten auf Reisen. Frisch gefangen sind sie eine schnelle und immer verfügbare Energiequelle.
Man darf jedoch nicht ausser Acht lassen, dass dabei eine große Gefahr der Übertragung von Parasiten besteht. Bisher hatte ich Glück und nie welche bekommen. Deshalb dürfen beispielsweise in der Europäischen-Union und der Schweiz Insekten nur blanchiert und gefriergetrocknet in den Handel gebracht werden. Verzehren Sie also niemals Tiere aus der Zoohandlung, da diese kaum Kontrollen unterliegen. Schon gar nicht nach dem Lebensmittelrecht. Im Fett der Tiere können sich beispielsweise Giftstoffe anreichern. Auch hier ist bisher wenig oder gar kein Wissen vorhanden.
Das Zermahlen von Insekten (im großen Umfang) kann zudem schwere Allergien auslösen. Die Lebensmittelkontrolle der Stadt Köln gab mir den Tipp, diesen Vorgang nur mit schwerem Atemschutz vorzunehmen. Das Insekt lässt sich trotzdem schön zubereiten.
Wir haben ein kostenfreies Insektenkochbuch für alle Abonnenten unserer Newsletters bereitgestellt.